Heimatverein Mossenberg-Wöhren
seit 1963

Die Wöhrener Kapelle



Die Mossenberger hatten immer ihren Ärger darüber, daß sie keine Kapelle im Dorfe hatten. Wenn einer der ihrigen starb, so mußte immer in Wöhren geläutet werden; und kam der Wind mal aus der verkehrten Richtung, so konnte man nicht einmal etwas von dem Geläut vernehmen. So hielten die Mossenberger eines Tages eine Versammlung und beschlossen die Kapelle in ihr Dorf zu holen. Doch es war leichter, solch ein Unterfangen zu beschließen, als zur Tat werden zu lassen. Die Kapelle war zu groß, als daß man sie hätte tragen oder fahren können. Doch es müßte wohl möglich sein, sie vorsichtig zu rollen, dachten sie. Aus dem ganzen Lipperlande wurden Erbsen eingesammelt, viele Säcke voll und zwischen Wöhren und Mossenberg ausgestreut. In der Nacht sollte nun das ganze Werk ausgeführt werden. Klug, wie sie nun einmal waren, zogen sie einen Bindfaden von einem Ort zum anderen, damit sie in der Dunkelheit den Erbsenpfad nicht verfehlten. Die Wöhrener hatten aber gemerkt, was ihre Nachbarn im Schilde führten, und zogen den Bindfaden über einen Teich. Als nun die Mossenberger an dem Faden entlang den Weg nach der Kapelle nehmen wollten, fielen sie alle ins Wasser. Ertrunken sind sie darin zwar nicht, aber sie mußten naß wie die Katzen und unverrichteter Dinge wieder heimkehren.

Manche Leute erzählen, sie hätten es noch ein zweites mal versucht. Dabei hätten sie nachts auch den richtigen Weg gefunden und sich hinter der Kapelle aufgestellt und dabei nach Leibeskräften gedrückt, und das nicht nur gegen die Mauer, sondern Mann gegen Mann, so daß am nächsten Morgen viele von ihnen zerquetscht am Boden gelegen hätten.

Ob das nun wahr ist, wer weiß? Man darf ja auch nicht alles glauben, was die Leute sagen. Sicher ist nur eins : daß die Kapelle heute immer noch in Wöhren steht !

 

 

 
   
Quelle

Jugendborn

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